Ist Hanföl das gleiche wie CBD-Öl? Die entscheidenden Unterschiede erklärt

Ist Hanföl das gleiche wie CBD-Öl? Die entscheidenden Unterschiede erklärt
Lukas Hofmann 29 Dezember 2025 0 Kommentare

Wenn du dich zum ersten Mal mit Hanföl und CBD-Öl beschäftigst, ist es leicht zu glauben, dass sie dasselbe sind. Beide kommen aus der Hanfpflanze, sehen ähnlich aus und werden oft nebeneinander in Läden oder Online-Shops angeboten. Aber sie sind nicht gleich. Und dieser Unterschied ist entscheidend - besonders wenn du CBD-Produkte für deine Haut oder dein Wohlbefinden nutzen willst.

Was ist Hanföl?

Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze (Cannabis sativa) gewonnen. Das passiert durch Kaltpressen - ähnlich wie bei Olivenöl. Die Samen enthalten keine nennenswerten Mengen an Cannabinoiden wie CBD oder THC. Stattdessen sind sie reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Vitaminen und Antioxidantien. Das macht Hanföl zu einem hervorragenden Nährstoffträger für die Haut.

In der Kosmetik wird Hanföl oft als Basis für Cremes, Seren oder Lippenbalsame verwendet. Es zieht schnell ein, ohne die Haut zu fettig zu machen, und unterstützt die Hautbarriere. Bei trockener, gereizter oder akneanfälliger Haut kann es beruhigend wirken. Aber es hat keine psychoaktive Wirkung - und auch keine spezifische Wirkung auf das Endocannabinoid-System, weil es kein CBD enthält.

Was ist CBD-Öl?

CBD-Öl hingegen wird aus den Blüten, Blättern und Stängeln der Hanfpflanze extrahiert - nicht aus den Samen. Der Schlüsselbestandteil ist Cannabidiol (CBD), ein natürliches Cannabinoid, das mit dem Körper’s Endocannabinoid-System interagiert. Dieses System reguliert Prozesse wie Entzündungen, Schmerzwahrnehmung, Stimmung und Hautgesundheit.

Ein echtes CBD-Öl enthält mindestens 5-30 mg CBD pro Milliliter. In Deutschland muss es unter 0,2 % THC enthalten, um legal zu sein. Die Wirkung ist nicht euphorisierend, aber sie kann sich auf Hautirritationen, Rötungen, Spannungsgefühl und sogar Akne auswirken. Das ist der Grund, warum CBD in vielen Kosmetikprodukten wie Seren, Cremes oder Masken auftaucht - nicht als einfacher Trägerstoff, sondern als aktiver Wirkstoff.

Der entscheidende Unterschied: Wirkstoff vs. Nährstoff

Stell dir Hanföl als hochwertiges Pflanzenöl vor - ähnlich wie Jojoba- oder Arganöl. Es nährt, schützt und glättet. CBD-Öl dagegen ist wie ein Medikament, das aus Pflanzen gewonnen wird. Es wirkt auf biologische Prozesse ein. Ein Produkt mit CBD kann entzündungshemmend, beruhigend und antioxidativ wirken. Hanföl tut das nicht.

Ein Beispiel: Du hast eine rötliche, juckende Stelle auf dem Gesicht. Ein Produkt mit reinem Hanföl kann die Haut mit Fettsäuren versorgen - das hilft, aber nur oberflächlich. Ein Produkt mit CBD-Öl kann die Entzündung auf Zellebene beeinflussen, weil CBD an CB2-Rezeptoren in der Haut bindet und so die Immunantwort reguliert. Das ist ein grundlegender Unterschied in der Wirkweise.

Wie erkennt man das im Produkt?

Die Etiketten sind der Schlüssel. Schau dir immer die Zutatenliste an.

  • Hanföl steht als Hanföl, Cannabis Sativa Seed Oil oder Hemp Seed Oil.
  • CBD-Öl steht als CBD, Cannabidiol, Full-Spectrum CBD oder CBD-Extrakt.

Wenn du ein Produkt kaufst, das als „CBD“ beworben wird, aber nur Hanföl als Zutat hat - dann ist das irreführend. Das ist kein CBD-Produkt. Es ist nur Hanföl mit einem teuren Label. Viele Marken nutzen das aus, weil Hanföl günstiger ist und „Hemp“ im Namen klingt, als wäre es CBD.

Ein echtes CBD-Produkt sollte auch einen COA (Certificate of Analysis) haben - einen Laborbericht, der die genaue Menge an CBD und THC zeigt. Wenn du den nicht finden kannst, ist das ein Warnsignal.

Hautquerschnitt mit Hanföl-Nährstoffen und CBD-Molekülen, die auf Rezeptoren wirken

Warum ist das wichtig für CBD-Cosmetics?

Weil du nicht für einen Trägerstoff mehr Geld bezahlen solltest als für einen Wirkstoff. Ein Gesichtsöl mit 5 % CBD kostet mehr als eins mit reinem Hanföl - und das hat einen Grund. CBD wirkt. Hanföl nährt. Beides ist gut. Aber sie lösen unterschiedliche Probleme.

Wenn du deine Haut beruhigen willst, weil sie empfindlich ist, stressbedingt rötet oder unter Akne leidet, dann brauchst du CBD. Wenn du deine Haut einfach mit natürlichen Fettsäuren versorgen willst - ohne spezifische Wirkung - dann reicht Hanföl.

Einige Produkte kombinieren beide: Sie enthalten Hanföl als Basis und zusätzlich CBD als aktiven Bestandteil. Das ist eine kluge Mischung - Nährstoff und Wirkstoff in einem. Aber wenn du nur Hanföl siehst, dann ist das kein CBD-Produkt.

Was passiert, wenn du CBD-Öl statt Hanföl verwendest?

Nichts Schlimmes - aber du könntest Geld verschwenden. Wenn du ein Produkt kaufst, das CBD verspricht, aber nur Hanföl enthält, bekommst du nicht die Wirkung, die du erwartest. Du wirst dich fragen: „Warum wirkt das nicht?“ - weil es einfach kein CBD enthält.

Andererseits: Wenn du ein CBD-Produkt mit hohem CBD-Gehalt verwendest, aber nur Hanföl brauchst, dann ist das übertrieben. Du zahlst für eine Wirkung, die du nicht brauchst.

Es geht also nicht darum, welches „besser“ ist. Es geht darum, welches das richtige für deine Bedürfnisse ist.

Was steht auf dem Markt?

In Deutschland ist der Markt für CBD-Cosmetics stark gewachsen. Viele Marken haben Produkte mit CBD in Cremes, Seren, Augenpflegen und sogar Shampoos. Aber nicht alle sind ehrlich. Einige verstecken sich hinter „Hemp“-Marketing, ohne CBD zu enthalten.

Einige vertrauenswürdige Marken, die transparent sind, geben den CBD-Gehalt in mg pro Flasche an und verlinken auf einen COA. Andere schreiben nur „natürliches Hanföl“ - das ist kein CBD.

Wenn du ein Produkt testen willst, das CBD enthält, suche nach:

  • Klare Angabe von CBD in mg (z. B. „500 mg CBD pro 30 ml“)
  • Angabe des Extrakttyps: „Full-Spectrum“, „Broad-Spectrum“ oder „Isolat“
  • COA-Link oder QR-Code auf der Verpackung
  • Keine Verwechslung mit „Hemp Seed Oil“ als Hauptzutat

Wenn du das nicht findest, gehe woanders hin. Du hast das Recht, zu wissen, was du auf deine Haut gibst.

Frau vergleicht Hanföl und CBD-Serum mit Warn- und Bestätigungszeichen

Was ist mit CBD-Salben und Cremes?

Diese Produkte sind oft die beste Wahl, wenn du lokale Wirkung willst - zum Beispiel bei gereizter Haut, Muskelverspannungen oder neurodermitischen Stellen. CBD wird über die Haut aufgenommen und wirkt lokal, ohne in den Blutkreislauf zu gelangen. Das macht es sicher und effektiv für äußere Anwendungen.

Hanföl allein kann das nicht. Es kann die Haut schützen, aber nicht die Entzündung reduzieren. CBD kann das.

Wie wähle ich das Richtige?

Frage dich:

  1. Will ich meine Haut einfach nähren und schützen? → Dann nimm Hanföl.
  2. Will ich Entzündungen, Rötungen oder Juckreiz aktiv reduzieren? → Dann brauchst du CBD.
  3. Will ich beides? → Dann suche nach Produkten, die beide enthalten - aber prüfe, ob CBD wirklich drin ist.

Kein Produkt ist „besser“. Aber eines ist passender - je nachdem, was du damit erreichen willst.

Fazit: Nicht das Gleiche - aber beide nützlich

Hanföl und CBD-Öl stammen aus derselben Pflanze - aber sie sind wie Apfel und Apfelsaft. Beides kommt vom Apfelbaum, aber einer ist die Frucht, der andere der extrahierte Saft mit Wirkung.

Hanföl ist ein wertvolles Pflegeöl - sanft, natürlich, nährend. CBD-Öl ist ein aktiver Wirkstoff - gezielt, wirksam, forschungsbasiert.

Wenn du CBD-Cosmetics suchst, dann achte nicht auf den Begriff „Hemp“. Schau auf die Zutatenliste. Suche nach „CBD“ oder „Cannabidiol“. Und verlasse dich nicht auf Marketing-Begriffe. Deine Haut verdient mehr als eine Illusion.