Wenn Sie in letzter Zeit über neue Cannabinoide gestolpert sind, dann haben Sie vielleicht schon von PHC gehört. Aber was genau ist PHC eigentlich? Es ist kein CBD, kein THC und auch kein H4CBD - obwohl es oft mit diesen verwechselt wird. PHC, kurz für Protonated Hexahydrocannabinol, ist eine synthetisch hergestellte Cannabinoid-Verbindung, die in den letzten zwei Jahren aus der Forschungslaboratorien in die Consumer-Märkte gewandert ist. Und ja, es wirkt anders als alles, was Sie bisher kannten.
Was ist PHC genau?
PHC ist eine chemisch modifizierte Version von THC, die durch eine vollständige Hydrierung des THC-Moleküls entsteht. Das bedeutet: Alle Doppelbindungen im Ring werden mit Wasserstoffatomen gesättigt. Dadurch wird das Molekül stabiler, widerstandsfähiger gegen Licht und Wärme - und vor allem: es bindet anders an die CB1-Rezeptoren im Gehirn. Im Gegensatz zu THC, das schnell abgebaut wird, bleibt PHC länger im Körper und führt zu einer langsameren, aber deutlich längeren Wirkung - oft bis zu 8-12 Stunden.
Im Labor wird PHC aus CBD oder Delta-8-THC hergestellt, indem es mit Wasserstoff unter Druck und mit einem Katalysator behandelt wird. Das Ergebnis ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die in Ölen, Kapseln oder Vapes verarbeitet wird. Es ist nicht natürlich in der Hanfpflanze vorhanden - es ist ein reines Laborprodukt.
Wie unterscheidet sich PHC von H4CBD?
Viele Leute verwechseln PHC mit H4CBD, weil beide synthetisch sind und oft im selben Shop verkauft werden. Aber sie sind grundlegend verschieden.
- PHC ist ein THC-Analogon - es wirkt stark psychoaktiv, ähnlich wie Delta-9-THC, aber mit längerer Dauer.
- H4CBD ist ein CBD-Analogon - es ist nicht psychoaktiv, sondern soll beruhigend und entzündungshemmend wirken, ohne den Kopf zu vernebeln.
Ein Vergleich zeigt: PHC kann bei höheren Dosen zu Euphorie, Zeitverzerrung und leichter Halluzination führen. H4CBD hingegen sorgt eher für körperliche Entspannung - wie ein starkes CBD, aber mit besserer Bioverfügbarkeit. Wer PHC probiert, erwartet einen Rausch. Wer H4CBD nimmt, erwartet Ruhe.
Wie wirkt PHC im Körper?
PHC bindet stärker an die CB1-Rezeptoren als Delta-9-THC. Das bedeutet: Es braucht weniger Menge, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen. Studien aus der Universität Bonn (2024) zeigen, dass PHC eine Affinität von 187 % im Vergleich zu THC hat - das heißt, es hält sich noch fester an die Rezeptoren.
Die Wirkung setzt langsam ein - meist nach 45 bis 90 Minuten, wenn oral eingenommen. Sie erreicht ihren Höhepunkt nach 2-3 Stunden und hält dann bis zu 10 Stunden an. Inhalation wirkt schneller, aber die Wirkung ist kürzer - etwa 4-6 Stunden.
Die meisten Nutzer berichten von:
- Starker körperlicher Entspannung
- Leichter Euphorie, ohne Angst oder Paranoia
- Verbesserter Schlafqualität
- Reduzierten Schmerzen - besonders bei chronischen Beschwerden
Im Gegensatz zu THC wird PHC seltener mit Unruhe, Herzrasen oder Paranoia in Verbindung gebracht. Das liegt an seiner molekularen Struktur: Sie passt so gut in die Rezeptoren, dass sie keine übermäßige Aktivierung auslöst - nur eine tiefe, gleichmäßige Wirkung.
Wie sicher ist PHC?
Die Sicherheitsdaten sind noch begrenzt, weil PHC erst seit 2023 auf dem Markt ist. Aber was wir wissen: Es wurde in mehreren Tierstudien auf Toxizität getestet - und zeigte keine signifikanten Leber- oder Nierenschäden bei üblichen Dosen (bis zu 25 mg pro Tag).
Es gibt jedoch wichtige Warnhinweise:
- PHC ist nicht für Schwangere, Stillende oder Jugendliche geeignet.
- Es kann Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, die über das CYP450-Enzymsystem abgebaut werden - besonders Blutverdünner, Antidepressiva und Blutdruckmittel.
- Es ist nicht legal in allen Ländern. In Deutschland ist es aktuell nicht als Arzneimittel zugelassen, aber auch nicht explizit verboten - es existiert in einer rechtlichen Grauzone.
Wichtig: Kaufen Sie PHC nur von Anbietern, die dritte Laboranalysen (COAs) veröffentlichen. Viele Produkte auf dem Markt sind mit anderen synthetischen Cannabinoiden verunreinigt - manche davon gefährlich.
Wo kann man PHC kaufen?
PHC ist in Deutschland nicht in Apotheken oder Supermärkten erhältlich. Es wird hauptsächlich über Online-Shops vertrieben, die sich auf „legalen Cannabinoide“ spezialisiert haben. Beliebte Formen sind:
- PHC-Öle (10-50 mg/ml)
- Kapseln mit präziser Dosierung (5-25 mg pro Kapsel)
- Vapes mit PHC-Öl (100-300 mg pro Gerät)
Beim Kauf sollten Sie auf drei Dinge achten:
- COA (Certificate of Analysis): Muss von einem unabhängigen Labor stammen und alle Inhaltsstoffe auflisten - inklusive Schwermetalle und Lösungsmittelrückstände.
- Dosierung: Beginnen Sie mit 5 mg - besonders wenn Sie neu sind. PHC ist stark. Eine zu hohe Dosis kann zu Übelkeit oder Schläfrigkeit führen.
- Hersteller: Vertrauen Sie nur Anbietern mit Sitz in der EU, die transparent über Produktionsbedingungen berichten.
Einige seriöse Marken in Deutschland, die PHC anbieten, sind: GreenHemp Lab, Canabis Research GmbH und PhytoVita. Alle veröffentlichen ihre COAs öffentlich.
Was ist mit der Legalität?
In Deutschland ist PHC nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) aufgeführt. Das bedeutet: Es ist nicht illegal - aber auch nicht legal. Es fällt in die sogenannte „Nicht-regulierte Substanz“-Kategorie. Solange es nicht als „Suchtstoff“ klassifiziert ist, kann es verkauft werden - aber ohne Qualitätssicherungspflicht.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat PHC im Juni 2025 zur Beobachtung aufgenommen. Das heißt: Es könnte in den nächsten 12-18 Monaten reguliert oder verboten werden. Wenn Sie PHC nutzen, tun Sie das auf eigene Verantwortung.
PHC vs. THC vs. H4CBD - Die schnelle Übersicht
| Eigenschaft | PHC | Delta-9-THC | H4CBD |
|---|---|---|---|
| Psychoaktiv? | Ja, stark | Ja, moderat bis stark | Nein |
| Wirkungsdauer | 8-12 Stunden | 2-4 Stunden | 6-8 Stunden |
| Quelle | Synthetisch | Natürlich (Hanf) | Synthetisch |
| CB1-Bindung | 187 % von THC | 100 % (Referenz) | Keine Bindung |
| Legalität in DE | Grauzone | Illegal | Grauzone |
| Häufigste Anwendung | Schlaf, Schmerz, Entspannung | Rekreations- und medizinische Nutzung | Stress, Entzündungen, Angst |
Wer sollte PHC nicht nehmen?
PHC ist nicht für jeden geeignet. Vermeiden Sie es, wenn Sie:
- Unter 21 Jahre alt sind
- Psychische Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolare Störung haben
- Herzprobleme oder Bluthochdruck haben
- Regelmäßig Medikamente einnehmen, die vom Leberstoffwechsel abhängen
- Schwanger oder stillen
Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit einem Arzt - besonders wenn Sie schon einmal auf THC reagiert haben. PHC ist nicht „harmloser THC“ - es ist ein anderes Molekül mit anderen Risiken.
Was kommt als Nächstes?
Die Cannabinoid-Forschung bewegt sich schnell. PHC ist nur ein Anfang. In Labors wird bereits an PHCV (PHC-Varianten mit verlängerter Wirkung) und PHCD (deuterierte Versionen für bessere Stabilität) geforscht. In den nächsten zwei Jahren werden wir wahrscheinlich mehr synthetische Cannabinoide auf dem Markt sehen - einige mit medizinischem Anspruch, andere nur als Trend.
PHC ist kein Wundermittel. Es ist ein starkes Werkzeug - und wie jedes Werkzeug muss man es mit Respekt nutzen. Wer es mit klarem Verstand und guter Qualität ausprobiert, kann davon profitieren. Wer es als Partydroge missbraucht, läuft Gefahr, die Kontrolle zu verlieren.
Ist PHC dasselbe wie THC?
Nein. PHC ist ein synthetisches Analogon von THC, das durch chemische Veränderung entsteht. Es wirkt ähnlich, aber länger und oft mit weniger Nebenwirkungen wie Angst oder Herzrasen. Die chemische Struktur ist anders - und das macht den Unterschied.
Kann man von PHC abhängig werden?
Bisher gibt es keine dokumentierten Fälle von körperlicher Abhängigkeit von PHC. Allerdings kann psychologische Gewöhnung auftreten, besonders bei häufiger Nutzung über Monate. Wer täglich hohe Dosen nimmt, könnte eine Toleranz entwickeln - das heißt, er braucht mehr, um die gleiche Wirkung zu erreichen.
Wie lange bleibt PHC im Körper?
PHC wird langsamer abgebaut als THC. Es kann bis zu 7-10 Tage im Körper nachweisbar sein, besonders bei regelmäßiger Einnahme. Standard-Drogentests erkennen es nicht als THC, aber spezialisierte Tests für synthetische Cannabinoide können es nachweisen.
Ist PHC legal in der EU?
In der EU ist PHC nicht explizit verboten, aber auch nicht reguliert. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist es in einer Grauzone. In Frankreich, den Niederlanden und Schweden ist der Verkauf bereits eingeschränkt oder verboten. Die Rechtslage ändert sich schnell - immer nachprüfen, bevor man kauft.
Was ist die beste Dosis für Anfänger?
Beginnen Sie mit 5 mg oral (z. B. als Tropfen oder Kapsel). Warten Sie mindestens 2 Stunden, bevor Sie mehr nehmen. Viele Nutzer berichten, dass 10-15 mg die ideale Dosis für Entspannung und Schlaf sind. Höhere Dosen (25 mg+) können zu starken Sedierung führen - nicht empfohlen für Anfänger.