H4 und HHC sind zwei Cannabinoide, die immer häufiger in Produkten wie Ölen, Gummibärchen oder Vapes auftauchen. Beide stammen vom THC ab, wirken aber ganz anders auf den Körper. Viele Menschen verwechseln sie - und das kann teuer oder sogar gefährlich werden. Hier klären wir auf, was wirklich hinter diesen beiden Stoffen steckt, wie sie entstehen, wie sie wirken und warum du sie nicht einfach austauschen kannst.
Was ist H4?
H4, auch bekannt als H4CBD, ist kein natürlich vorkommendes Cannabinoid. Es wird synthetisch aus CBD hergestellt. Der Prozess nennt sich Hydrierung: CBD-Moleküle werden mit Wasserstoff behandelt, wodurch sich ihre chemische Struktur verändert. Genau wie bei der Herstellung von Margarine aus Pflanzenöl - nur mit Cannabinoiden.
H4 wirkt ähnlich wie THC, aber schwächer. Es bindet an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, die für das euphorische Gefühl verantwortlich sind. Aber im Vergleich zu Delta-9-THC ist H4 etwa 20 bis 30 % weniger potent. Das bedeutet: Du bekommst eine leichte Entspannung, vielleicht ein leichtes Kribbeln oder ein warmes Gefühl im Körper - aber keine starke Rauschwirkung. Viele Nutzer beschreiben es als „klare Euphorie“: nicht benommen, nicht überwältigt, aber entspannt und leicht glücklich.
Ein wichtiger Punkt: H4 ist nicht in der Natur zu finden. Es existiert nur als Laborprodukt. Das macht es auch schwerer zu kontrollieren. Nicht alle Hersteller testen ihre Produkte auf Schadstoffe oder Reinheit. Einige H4-Produkte enthalten Rückstände von Lösungsmitteln oder unerwünschte Nebenprodukte. Achte immer auf Dritte-Tests (COA).
Was ist HHC?
HHC, oder Hexahydrocannabinol, ist ein weiteres synthetisches Cannabinoid - aber es entsteht anders. Es wird aus Delta-9-THC oder Delta-8-THC hergestellt, ebenfalls durch Hydrierung. Dabei werden Doppelbindungen im Molekül mit Wasserstoff gesättigt. Das Ergebnis: Ein stabilerer, langlebigere Verbindung, die weniger schnell abgebaut wird.
HHC wirkt ähnlich wie THC, aber mit einer wichtigen Nuance: Es hat zwei Formen - R-HHC und S-HHC. Nur R-HHC bindet stark an die CB1-Rezeptoren. Der Rest ist biologisch inaktiv. Deshalb variiert die Wirkung stark je nach Herstellungsmethode. Einige Produkte enthalten nur 30 % aktives R-HHC, andere bis zu 90 %. Das macht die Dosierung unvorhersehbar.
Die Wirkung von HHC ist oft stärker als H4. Nutzer berichten von deutlicherer Euphorie, körperlicher Entspannung und manchmal leichten Halluzinationen. Es kann auch müde machen - besonders bei höheren Dosen. HHC hält länger an als THC: Die Wirkung kann bis zu 8 Stunden anhalten, manchmal sogar länger.
HHC ist etwas häufiger in legalen Produkten zu finden als H4, weil es in einigen Ländern (wie Deutschland) noch nicht explizit verboten ist. Aber das ändert sich schnell. Die Bundesopiumstelle hat HHC bereits als „nicht genehmigtes Betäubungsmittel“ eingestuft - also rechtlich unsicher.
Der große Unterschied: Struktur und Wirkung
Beide Stoffe sehen sich ähnlich - aber ihre chemischen Strukturen unterscheiden sich entscheidend. H4 entsteht aus CBD, HHC aus THC. Das macht den Unterschied in der Wirkung.
H4 ist eher wie ein sanfter Begleiter: Du bleibst bei klarem Kopf, kannst arbeiten, dich unterhalten, dich bewegen. Es ist für Menschen geeignet, die eine milde Wirkung wollen - ohne Angst vor Paranoia oder Verwirrung.
HHC ist stärker und unvorhersehbarer. Es kann dich in eine tiefe Entspannung führen - oder dich überfordern, wenn du nicht gewohnt bist. Es ist nicht für Anfänger oder sensible Personen geeignet.
Ein weiterer Unterschied: Die Haltbarkeit. HHC ist chemisch stabiler. Es hält sich länger ohne zu verderben. H4 dagegen kann bei Licht und Wärme schneller abbauen - besonders wenn es nicht richtig verpackt ist.
 
Rechtlicher Status: Was ist erlaubt?
In Deutschland ist die rechtliche Lage beider Stoffe unklar - und das ändert sich monatlich.
H4 ist nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz aufgeführt. Aber da es aus CBD hergestellt wird und THC-ähnlich wirkt, wird es von der Bundesopiumstelle als „verdächtig“ eingestuft. Viele H4-Produkte wurden bereits beschlagnahmt. Der Verkauf ist riskant - und du kannst strafrechtlich belangt werden, wenn du es in großen Mengen besitzt.
HHC steht seit 2024 auf der Liste der „nicht genehmigten Betäubungsmittel“. Das bedeutet: Es ist illegal, es zu verkaufen, zu produzieren oder zu importieren. Dennoch findest du es noch in vielen Online-Shops - oft mit falschen Angaben wie „nicht für menschlichen Konsum“.
Beide Stoffe sind in der EU nicht als Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Sie gehören nicht in Gummibärchen, Öle oder E-Liquids - auch wenn viele das tun.
Wie du dich sicher entscheidest
Wenn du nach einer milden, klaren Wirkung suchst: Wähle CBD mit hohem Anteil an CBG oder CBN. Sie wirken beruhigend, ohne Risiko.
Wenn du experimentierfreudig bist und die Wirkung von THC kennst: HHC könnte dich interessieren - aber nur, wenn du auf vertrauenswürdige Anbieter achtest, die Dritte-Tests bereitstellen. Und selbst dann: Fange mit 2-5 mg an. Nicht mehr.
Wenn du H4 siehst: Frage dich, warum es überhaupt existiert. Es ist kein traditionelles Cannabinoid. Es wurde nicht von der Pflanze entwickelt - sondern von Chemikern, um das Gesetz zu umgehen. Das ist kein Zeichen für Sicherheit.
Beide Stoffe - H4 und HHC - sind nicht sicher. Sie sind nicht kontrolliert. Sie sind nicht getestet. Sie sind nicht für den täglichen Gebrauch gedacht. Sie sind ein juristisches Grauzone mit gesundheitlichem Risiko.
 
Was du stattdessen probieren kannst
Es gibt bessere Alternativen, die legal, sicher und wirkungsvoll sind:
- CBD-Isolat mit 99 % Reinheit - wirkt beruhigend, ohne psychoaktive Effekte
- CBG - wird „das Baby-Cannabinoid“ genannt, fördert Entspannung und Konzentration
- CBN - entsteht, wenn THC abgebaut wird; ideal für Schlaf und Regeneration
- Delta-8-THC - in manchen Ländern legal, wirkt milder als Delta-9, aber auch hier: Achte auf Herkunft und Tests
Alle diese Stoffe sind natürlicher, besser erforscht und haben eine längere Sicherheitsbilanz. Du musst nicht auf H4 oder HHC zurückgreifen - es gibt bessere Wege.
Warum viele auf H4 und HHC reinfallen
Die Werbung ist überall: „Legaler High ohne Risiko!“, „Keine THC-Spuren!“, „Wirkung wie Cannabis, aber legal!“ - das sind alles Lügen. H4 und HHC enthalten oft Spuren von THC. Die Tests sind unzuverlässig. Die Hersteller ignorieren Grenzwerte. Und die Behörden greifen erst ein, wenn es zu schwerwiegenden Fällen kommt.
Die Industrie nutzt die Unwissenheit. Sie verkaufen dir nicht ein Produkt - sie verkaufen dir eine Illusion: „Du kannst alles haben, ohne Konsequenzen.“ Das ist gefährlich. Und es ist nicht nur illegal - es ist auch unmoralisch.
Wenn du dich für Cannabinoide interessierst, dann tu es mit Augenmaß. Lerne die Natur kennen. Verstehe, wie CBD, CBG, CBN und THC wirklich wirken. Und lass dich nicht von Marketing-Trends täuschen, die nur auf Profit aus sind.
Ist H4 legal in Deutschland?
H4 ist nicht explizit im Betäubungsmittelgesetz aufgeführt, wird aber von der Bundesopiumstelle als verdächtig eingestuft. Der Verkauf und Besitz sind rechtlich unsicher - und viele Produkte wurden bereits beschlagnahmt. Es ist nicht legal als Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.
Welche Wirkung hat HHC im Vergleich zu H4?
HHC wirkt stärker und länger als H4. Es kann deutliche Euphorie, körperliche Entspannung und sogar leichte Halluzinationen verursachen. H4 ist milder, wirkt eher beruhigend und lässt dich klarer denken. HHC ist unvorhersehbarer, weil es aus zwei Formen besteht - nur eine davon wirkt.
Kann man H4 und HHC zusammen nehmen?
Es gibt keine sicheren Studien dazu. Da beide Stoffe ähnlich wirken, kann die Kombination die Wirkung verstärken - und zu Überlastung führen. Du könntest dich überfordert, schwindelig oder übel fühlen. Es wird nicht empfohlen.
Warum ist H4 nicht in der Natur zu finden?
H4 entsteht nur durch chemische Umwandlung von CBD in einem Labor. Die Hanfpflanze produziert es nicht. Es ist ein synthetisches Molekül, das nicht Teil der natürlichen Cannabinoid-Palette ist. Das macht es auch schwerer zu kontrollieren und potenziell riskanter.
Sind H4 und HHC sicher für den täglichen Gebrauch?
Nein. Beide Stoffe sind nicht ausreichend erforscht. Es gibt keine Langzeitstudien zu ihren Auswirkungen auf Leber, Herz oder Gehirn. Sie sind nicht für regelmäßigen Konsum gedacht. Auch wenn sie als „legal“ beworben werden - das ist eine Täuschung. Bessere, sicherere Alternativen wie CBD, CBG oder CBN existieren.
