Wenn du Cannabis anbaust, fragst du dich vielleicht: Is 4 weeks veg enough? Kurz gesagt: Ja, es kann reichen - aber nur unter bestimmten Bedingungen. Viele Anfänger denken, dass längere Vegetationsphasen automatisch höhere Erträge bringen. Das stimmt nicht immer. Die Wahrheit ist einfacher: Es kommt auf die Pflanze, den Raum und dein Ziel an.
Was passiert in der Vegetationsphase?
Die Veg-Phase ist die Zeit, in der deine Cannabis-Pflanze Wurzeln, Stängel und Blätter aufbaut - nicht Blüten. Sie braucht mindestens 18 Stunden Licht pro Tag, um kräftig zu wachsen. In dieser Phase legt sie die Grundlage für die spätere Blüte. Eine zu kurze Veg-Phase bedeutet eine kleine Pflanze. Eine zu lange Phase verschwendet Zeit und Strom, besonders wenn du in einem kleinen Raum anbaust.
Einige Anbauer lassen ihre Pflanzen 6-8 Wochen vegetieren, um riesige Exemplare zu züchten. Das funktioniert gut in Gewächshäusern oder großen Indoor-Anlagen. Aber wenn du in einer Schrank-Anlage oder einem Zelt mit 1 m² Fläche arbeitest, brauchst du keine Baumgröße. Hier zählt Effizienz.
Warum 4 Wochen Veg oft perfekt sind
4 Wochen Vegetation sind eine der häufigsten und erfolgreichsten Zeiträume für Indoor-Anbauer, besonders in Deutschland, wo viele in Wohnungen oder kleinen Räumen kultivieren. Warum?
- Du sparst Strom: 4 Wochen mit 18 Stunden Licht = 2.900 Stunden Licht. 8 Wochen wären 5.800 Stunden - fast doppelt so viel Energie.
- Du vermeidest Überwucherung: Eine zu große Pflanze in einem kleinen Raum führt zu schlechter Luftzirkulation und erhöhtem Pilzrisiko.
- Du hast mehr Zyklen pro Jahr: Mit 4 Wochen Veg kannst du 3-4 Ernten pro Jahr machen, statt nur 2.
- Die Pflanze bleibt kontrollierbar: Kleinere Pflanzen lassen sich leichter trainieren - z. B. mit LST (Low Stress Training) oder ScrOG.
Studien von Cannabis-Anbau-Forschern in den Niederlanden und Kanada zeigen, dass Pflanzen mit 3-5 Wochen Veg bei optimaler Beleuchtung (600-1000 µmol/m²/s) und guter Nährstoffversorgung genauso hohe Erträge wie 6-8-Wochen-Pflanzen produzieren - vorausgesetzt, die Blütephase wird richtig gesteuert.
Welche Sorten eignen sich für 4 Wochen Veg?
Nicht jede Sorte reagiert gleich auf kurze Veg-Zeiten. Indica-Sorten wachsen kompakter und brauchen weniger Zeit, um ihre endgültige Form zu erreichen. Sie sind ideal für 4 Wochen Veg.
Beispiele:
- Bubblegum: Blüht schnell, bleibt klein, hoher Harzgehalt.
- Blue Cheese: Robust, gut für Anfänger, 6-7 Wochen Blüte.
- Northern Lights: Klassiker, sehr kompakt, ideal für kleine Räume.
Sativa-Dominante Sorten wie Durban Poison oder Jack Herer werden dagegen oft sehr hoch und verzweigen sich stark. Bei 4 Wochen Veg könnten sie unkontrolliert wachsen und den Raum überwuchern - es sei denn, du trainierst sie intensiv mit Biegen, Toppen oder ScrOG.
Was du tun musst, um mit 4 Wochen Veg erfolgreich zu sein
Es reicht nicht, einfach nach 4 Wochen auf Blüte umzuschalten. Du musst deine Pflanze vorbereiten.
- Stärke die Wurzeln: Nutze eine gute Substratmischung mit perlite und worm castings. Starke Wurzeln = bessere Nährstoffaufnahme in der Blüte.
- Vermeide Nährstoffüberschuss: Zu viel Stickstoff in der Veg-Phase führt zu gelben Blättern und verlangsamt die Blüte. Halte dich an 400-600 ppm Nährstoffe.
- Trainiere die Pflanze: Toppe sie nach 2-3 Wochen, um mehr Spitzen zu erzeugen. Biege die Äste sanft nach unten, um eine flache Krone zu bilden - das sorgt für gleichmäßige Lichtverteilung.
- Prüfe die Höhe: Wenn deine Pflanze nach 4 Wochen 20-30 cm hoch ist, bist du im idealen Bereich. Bei mehr als 40 cm ist sie zu groß für kleine Räume.
Was passiert, wenn du zu früh auf Blüte schaltest?
Wenn du nach nur 2 Wochen Veg umschaltest, bekommst du eine winzige Pflanze mit wenig Ertrag. Die Blüten werden klein, die Harzproduktion gering. Die Pflanze hat nicht genug Blattmasse, um effizient Photosynthese zu betreiben - und das schwächt die gesamte Blüte.
Umgekehrt: Wenn du nach 5-6 Wochen Veg umschaltest, wirst du vielleicht mehr Gramm ernten - aber nur, wenn du genug Platz und Licht hast. In den meisten deutschen Wohnungen ist das nicht der Fall.
Ertragserwartung: Wie viel kommt raus?
Bei 4 Wochen Veg und einer gesunden Pflanze in einem 60×60 cm Zelt mit 600-Watt-Licht erwartest du:
- 15-30 Gramm pro Pflanze (bei Indica-Sorten)
- 20-40 Gramm bei gut trainierten Hybrid-Sorten
- 50+ Gramm nur, wenn du ScrOG nutzt und die Pflanze optimal trainierst
Das ist nicht so viel wie bei einer 8-Wochen-Pflanze - aber du hast 4-6 Pflanzen statt 1-2 im gleichen Raum. Das macht den Unterschied.
Wann solltest du 4 Wochen Veg vermeiden?
4 Wochen Veg sind nicht für alle geeignet:
- Wenn du eine große Ernte willst und Platz hast (z. B. in einem Gewächshaus).
- Wenn du Sativa-Sorten züchtest, die viel Zeit brauchen, um sich zu entfalten.
- Wenn du keine Erfahrung mit Pflanzen-Training hast - eine zu kleine Pflanze kann schwer zu kontrollieren sein.
Wenn du neu bist: Beginne mit 5 Wochen Veg. Es ist ein guter Kompromiss zwischen Kontrolle und Ertrag.
Die Wahrheit über lange Veg-Zeiten
Manche Anbauer behaupten, dass längere Veg-Zeiten die Potenz erhöhen. Das ist ein Mythos. Die THC-Produktion hängt nicht von der Länge der Veg-Phase ab, sondern von:
- der Lichtintensität in der Blüte
- der Temperatur (20-26 °C ideal)
- der Luftfeuchtigkeit (40-50 % in der Blüte)
- der Nährstoffversorgung (besonders Phosphor und Kalium)
Ein kleiner, gut gepflegter Baum trägt mehr als ein großer, kranker. Das gilt auch für Cannabis.
Praxis-Tipp: Der 4-Wochen-Veg-Plan
So gehst du vor:
- Woche 1-2: Keimlinge und junge Pflanzen. Nur leichtes Licht (200-300 µmol), wenig Dünger.
- Woche 3: Auf 600-800 µmol erhöhen. Erste Toppe durchführen. Mit LST beginnen.
- Woche 4: Pflanze prüfen: Höhe 20-30 cm? Keine gelben Blätter? Dann umschalten auf 12/12-Lichtzyklus.
- Woche 5-8: Blüte beginnt. Beobachte die Blütenbildung. Bei Anzeichen von Pilz (weiße Flecken) sofort lüften und Luftfeuchtigkeit senken.
Du wirst sehen: Nach 10-12 Wochen hast du eine saubere, kräftige Ernte - ohne unnötigen Stromverbrauch oder Platzverschwendung.
Fazit: 4 Wochen Veg ist kein Kompromiss - es ist Strategie
Die beste Cannabis-Ernte kommt nicht von der längsten Veg-Phase, sondern von der richtigen Anpassung an deine Umgebung. In Deutschland, wo viele in Wohnungen anbauen, ist 4 Wochen Veg oft die klügste Wahl. Sie spart Zeit, Geld und Energie - ohne Qualität zu opfern.
Wenn du deine Pflanze gut trainierst, ihre Umgebung kontrollierst und die richtige Sorte wählst, wird sie dich mit dichten, aromatischen Blüten belohnen - selbst wenn sie nur 4 Wochen in der Veg-Phase war.
Ist 4 Wochen Veg wirklich genug für eine gute Ernte?
Ja, besonders in kleinen Räumen oder für Anfänger. Mit 4 Wochen Veg kannst du eine gesunde, kontrollierbare Pflanze züchten, die in 8-10 Wochen eine Ernte von 15-40 Gramm liefert - vorausgesetzt, du verwendest die richtige Sorte und optimierst Licht und Nährstoffe in der Blütephase.
Kann ich auch nach 3 Wochen Veg auf Blüte umschalten?
Es ist möglich, aber riskant. Pflanzen nach nur 3 Wochen Veg sind oft zu klein, um eine starke Blüte zu entwickeln. Die Ernte wird klein und der Harzgehalt gering. Nur bei sehr kompakten Indica-Sorten und perfekter Pflege ist das sinnvoll - sonst warte lieber 4 Wochen.
Warum wachsen meine Pflanzen nach der Umstellung auf Blüte nicht?
Das ist normal. Nach der Umstellung auf 12/12-Lichtzyklus stoppt das vegetative Wachstum und die Blütenbildung beginnt. Die Pflanze wächst jetzt nach oben (Stretch), aber nicht mehr in Breite. Wenn sie nach 2 Wochen in der Blüte immer noch nicht blüht, prüfe Lichtintensität und Temperatur - vielleicht ist es zu kalt oder zu dunkel.
Soll ich meine Pflanze während der Veg-Phase toppen?
Ja, besonders bei 4-Wochen-Veg. Toppen nach 2-3 Wochen fördert mehr Seitentriebe, was zu mehr Blütenstellen führt. Das macht die Pflanze breiter und effizienter - ideal für kleine Räume. Verwende saubere Schere und nicht zu viel Stress.
Welche Nährstoffe braucht Cannabis in der Veg-Phase?
In der Veg-Phase braucht Cannabis vor allem Stickstoff (N), aber auch Phosphor (P) und Kalium (K) in geringeren Mengen. Ein NPK-Verhältnis von 3-1-2 ist ideal. Vermeide Dünger mit hohem Phosphor - das ist für die Blüte gedacht. Zu viel Nährstoffe führen zu Verbrennungen und gelben Blättern.
Ist LED-Licht für 4-Wochen-Veg besser als HPS?
Ja, LED ist in den meisten Fällen besser. LED-Lampen liefern präzisere Lichtspektren, verbrauchen weniger Strom und erzeugen weniger Hitze. Das ist besonders wichtig bei kurzen Veg-Zeiten, wo jede Wattstunde zählt. Eine 300-Watt-LED reicht oft für eine Pflanze in 60×60 cm - HPS braucht dafür mindestens 600 Watt.